Memorium Nürnberger Prozesse BesucherInnenzentrum
In einer offenen demokratisch organisierten Gesellschaft sind Kultur-, Bildungs- und Wertesystem keine fixen Größen. Die Qualität der Aufklärungskultur innerhalb einer Gemeinschaft hängt vom Vermögen ab, die Vielfalt im Erinnern, im Diskurs und in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung und damit Veränderungen und Perspektivwechsel zuzulassen. An Orten wie dem Memorium der Nürnberger Prozesse kann dieses Vermögen des menschlichen Miteinanders im besonderen Maß gelebt und weiterentwickelt werden. Auf den überlieferten Fotografien während der Nürnberger Prozesse wird die Präsenz des Gerichtsgebäudes durch den provisorisch vom Schutt beräumten, aber benutzten Vorplatz gestärkt. Um diese Stimmung als zu bewahrende Situation wiederherzustellen, soll der Platzraum als Forum ausgebildet und mit wenigen Baukörpern räumlich gefasst werden:
Ein Vestibül wird symmetrisch zum Mittelrisalit des Ostflügels vorgesetzt. Eine offene Galerie führt das Bauvolumen des Vestibüls nach Süden fort, begrenzt das Forum nach Osten und schließt den offenen Wohnblock zwischen Fürther Straße und Bärenschanzstraße zum Forum. Der abschließende quadratische Turm der Forschung an der Fürther Straße vervollständigt die präsente Blockecke.
Parallel zur Galerie offenbart sich das hauptsächlich unterirdische Bauvolumen des BesucherInnenzentrums durch einen in die Tiefe eingeschnittenen begrünten Lichthof. Die Bepflanzung mit vier Säulenbäumen symbolisiert die vier verbündeten Siegermächte, beschreibt eine kontemplative Stimmung und streut das Tageslicht in die angrenzenden Räume des Untergeschosses.
Das Forum führt den rötlichen gelben Sandstein als Platzbelag fort. Vestibül und Galerie bilden mit Ihren weißen filigranen Pilzsäulen dazu einen klaren Kontrast. Der Geschossbau wird in hybrider Holzrahmenbauweise und massivem Treppenhaus an der Brandwand vorgeschlagen.
Projektdaten
- Code
- WMN
- Status
- Wettbewerb
- LP
- 1 — 2
- Wettbewerb
- 2. Rundgang
- Datum
- 2022 — 2022
- Ort
- Nürnberg
- Bauherr
- Stadt Nürnberg
- Zusammenarbeit
- Station C23 Landschaftsarchitektur / Ingo Andernach Energieberatung
- NF
- 17.500 qm
- BGF
- 3.740 qm
- BGI
- 17.600 cbm
Mitwirkende
- Stefan Blässe
- Theo Möller
- Luise Schuhmann
- Paul Jäger
- Clara Maria Lehmann
- Lena Beetz
Downloads
- WMN Referenzblatt s (1,18 MB)
Fragen zum Projekt?
Robert Laser
laser@bla-architekten.com
+49 (0) 341 – 529 171 79